In Bezug auf unseren Beruf ist es immer wieder traurig zu sehen, dass keine Einigkeit unter den einzelnen Innungen vorhanden ist. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, ob in Bezug auf die Verträge mit den Kassen, oder in Bezug auf die Ausbildung. Eigentlich sind wir ja eine kleine Gruppe – jeder kennt jeden – und doch haben wir es bis dato nicht geschafft, an einem Strick zu ziehen. Aus diesem Grund finde ich es wichtig, den Verein zu unterstützen. Vielleicht ist es ja eine neue Chance, alle Orthopädieschuhmacher in Deutschland unter einem Hut zu bekommen.
Es geht um unsere Zukunft - auf lange Sicht sowohl in finanzieller als auch in fachlicher Hinsicht. Es geht darum, unseren Beruf neu auszurichten, für die Aufgaben in der Zukunft vorzubereiten und die Weichen zu stellen. Mit dem Verein ist eine Stelle geschaffen worden, die sich um die Ausrichtung des Berufes und auch den Nachweis der Funktion unserer Hilfsmittel kümmert. Mit Thomas Stief haben wir einen gut ausgebildeten Handwerker, der sein Wissen mit dem Studium und dem Arbeiten an der Fachhochschule noch erweitert hat. Beides ist in meinen Augen sehr wichtig. Das Handwerk als Grundlage und das Studium, um Untersuchungen wissenschaftlich richtig in Angriff zu nehmen. Für die Argumentation bei den Ärzten und Krankenkassen ist das eine wichtige Voraussetzung.
OSM Franz Fischer
Fischer Fuss Fit KG, Amberg
Im LIV Niedersachsen/Bremen haben wir uns in der vergangenen Vorstandssitzung einstimmig dafür ausgesprochen das Kompetenzzentrum für Forschungs- und Bildungsmanagements für die Orthopädieschuhtechnik und damit die Arbeit des Kollegen Thomas Stief zu unterstützen.
Nun liegt es an uns, jedes Mitglied vom individuellen Nutzen zu überzeugen: Es geht um die Aktualisierung unserer Qualifikationen und Kompetenzen als wichtige Bedingung und als Garant für den ökonomischen Betriebserfolg jedes einzelnen Orthopädieschuhmachers. Und es geht darum, die Bezuschussung des Instituts mit öffentlichen Geldern zu sichern. Jeder Orthopädieschuhmacher und jede Orthopädieschuhmacherin sollte sich bewusst sein, dass diese Zuschüsse – von denen wir alle profitieren – nur dann weiter fließen, wenn die Mitglieder der Innung dies unterstützen.
Auf der nächsten Delegiertenversammlung der LIV Niedersachsen/Bremen werden uns die Delegierten der Innung sicherlich ein klares Votum geben. Denn mit einem unabhängigen Kompetenzzentrum unterstützen wir Forschungs- und Bildungsarbeit in unserem Sinne.
Jens Asendorf
Landesinnungsmeister Niedersachsen/Bremen
Ich bin Mitglied geworden aus dem Wunsch und der Motivation heraus, Forschung und Entwicklung aus den eigenen Reihen zu fördern. Sicherlich ist die Industrie ein wichtiger Partner für uns Orthopädieschuhtechniker in Bezug auf die Forschung und Weiterentwicklung der von ihr gefertigten Produkte. Sie kann jedoch die berufsbezogene Forschung und Entwicklung für unsere individuell hergestellten Hilfsmittel nicht leisten.
Es ist eine Notwendigkeit für unseren Beruf eine Forschungseinrichtung zu unterhalten. Ohne wissenschaftlich erarbeitete Fakten wird es die Orthopädieschuhtechnik in den kommenden Jahren schwer haben, sich gegenüber Krankenkassen und Kunden zu behaupten. Der Stellenwert unseres Berufes kann dadurch gestärkt werden.
Ziel muss es sein, unseren Beruf auch für junge Menschen attraktiv zu machen, hier kann das Kompetenzzentrum uns allen und vor allem den Betrieben nutzen. Des Weiteren müssen in vielen Bereichen gesicherte wissenschaftliche Antworten her.
Die Zukunft unseres Berufes ist, Wirksamkeitsnachweise für unsere handwerklich gefertigten Hilfsmittel zu liefern. Dies stärkt unsere Stellung gegenüber den Krankenkassen und stärkt das Vertrauen unserer Kunden und Patienten.
OSM Tino Sprekelmeyer
Sprekelmeyer GmbH, Osnabrück
Die Antwort auf die Frage, warum wir Mitglied geworden sind, steckt eigentlich im Vereinsnamen – es geht um Forschung und Bildung für die Orthopädieschuhtechnik und als Hersteller von hochwertigen Qualitätsprodukten am Entwicklungs- und Produktionsstandort in Weinheim, sind wir daran natürlich besonders interessiert. Insofern war es für uns selbstverständlich, dass wir den neu gegründeten Verein unterstützen und das in Zukunft mit unserer Erfahrung auch gern tatkräftig tun.
Wir versprechen uns vom Bildungs- und Forschungsmanagement, dass in Zeiten von zunehmendem Qualitäts- und Werteverfall, in denen oft nur ein niedriger Preis im Fokus steht, das aufrecht erhalten und ausgebaut wird, was das Handwerk und die Qualität in Deutschland ausmacht und gleichzeitig aber auch gemeinsam neue Wege beschritten werden.
Wir sehen das Kompetenzzentrum als eine Institution an, bei der einerseits Know-how zusammengeführt und weitergegeben wird und andererseits neue Entwicklungen und Forschungsideen vorangetrieben werden.
Peter Müller
Vertriebs- und Marketingleiter
Nora systems GmbH | shoe components
Die Innung Berlin ist insbesondere deshalb Vereinsmitglied geworden, weil wir befürchten, dass bei künftigen Gesundheitsreformen die Frage aufkommen wird, welche Versorgungen noch in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung fallen sollen.
Hier erwarten wir, dass dabei deutlich bessere Karten hat, wer einen wissenschaftlich fundierten Wirkungsnachweis erbringen kann. Insofern gilt es schon jetzt, vorbereitet zu sein und die hierfür entscheidenden Weichenstellungen vorzunehmen.
Außerdem sehen wir als Verband auch eine gewisse Vorbildfunktion – auch in Bezug auf unsere Mitglieder. Diese können wir wohl kaum überzeugen Mitglied zu werden, wenn wir nicht mit gutem Beispiel vorangehen. Natürlich erwarten wir dabei auch, dass entsprechende wissenschaftliche Erkenntnisse in den Verband zurückreflektiert werden, damit die Arbeit unserer Betriebe zukunftsfähig bleibt.
Bernd Rosin-Lampertius
Geschäftsführer
Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Berlin
Ich bin Mitglied geworden, um die Zukunft der Orthopädieschuhtechnik zu sichern und aktiv zu gestalten. Wir als Branche sind in der Pflicht, die Wirksamkeit unserer Versorgungen und Produkte nachzuweisen. Diesen Nachweis können wir nur über wissenschaftliche Studien und Bündelung von Kompetenzen erzielen. Und über den Verein zur Förderung des Forschungs- und Bildungsmanagements lässt sich dieses Ziel realisieren.
Überzeugungsarbeit musste bei mir nicht geleistet werden. Eher habe ich auf eine solche Institution wie das Kompetenzzentrum gewartet, da sie längst überfällig war. Unser Gewerk liegt in direktem Wettbewerb zu anderen Leistungserbringergruppen, die in dem Bereich, Bildungs- und Forschungsmanagement deutlich weiter sind als die Schuhtechnik.
In erster Linie erhoffe ich mir vom Bildungs- und Forschungsmanagement natürlich den Wirksamkeitsnachweis unserer Versorgungen in Form von Studien, um gegenüber Kunden und Kostenträgern eine bessere Argumentationsgrundlage zu haben.
Aus meiner Sicht genauso wichtig ist jedoch die Qualitätssicherung, in Form von unabhängiger Weiterbildung. Und das „unabhängig“ ist für mich von essentieller Bedeutung, da die Ergebnisse des BiFo der ganzen Orthopädieschuhtechnik zur Verfügung stehen und nicht nur einzelnen Franchisenehmern oder Firmenkunden.
Durch die Bündelung von Know-how und Kompetenzen an einem Ort, lässt sich die Bildungs- und Forschungsarbeit in der Orthopädieschuhtechnik, effektiver und zielgerichteter gestalten. Und die Zukunft unseres schönen Berufes sollten wir und nicht andere gestalten.
OSM Michael Volkery
Technische Orthopädie Volkery, Unna
Meiner Meinung nach ist es notwendig orthopädieschuhtechnische Erfahrungen und Traditionen wissenschaftlich zu untermauern. Wir wissen, dass Schuhtechnik, Einlagen, Schuhzurichtungen und Maßschuhe funktionieren, können aber unseren Kunden und auch den Kostenträgern oftmals nicht plausibel darstellen, warum.
Es gibt bereits viele wissenschaftliche Arbeiten, die die Funktion der orthopädieschuhtechnischen Maßnahmen untermauern. In der Diskussion mit dem Kunden sowie den Kostenträgern müssen diese Informationen transparent sein. Das setzt voraus, dass wissenschaftliche Arbeiten zielführend dem Patienten helfen. Es gibt zu viele wissenschaftliche Arbeiten, die viel gekostet haben, aber niemandem helfen. In den Verhandlungen mit den Krankenkassen sind wir häufig fremdbestimmt.
Wenn wir die Zukunft selbstbestimmt gestalten möchten, müssen wir jetzt hier und heute den Verein zur Förderung des Forschungs- und Bildungsmanagements für die Orthopädieschuhtechnik in Deutschland e. V. maximal unterstützen!
OSM Michael Möller
Möller Orthopädie-Schuh-Technik, Münster
Ich war schon immer der Ansicht, dass Forschung höchste Priorität haben muss. Darum habe ich sehr bedauert, dass es keine Fortführung der Forschungswerkstatt aus den 60er- und 70er-Jahren gab. Die jetzige Initiative begrüße ich daher umso mehr.
Im IETEC-Verbund wissen wir sehr gut, dass für Forschung auch die finanziellen Mittel notwendig sind und darum engagieren wir uns im Verein zur Förderung des Forschungs- und Bildungsmanagements für die Orthopädie-Schuhtechnik in Deutschland e. V. Trotz unserer eigenen großen Forschungsabteilung ist uns als IETEC-Verbund die Mitgliedschaft wichtig. Denn meiner Ansicht nach brauchen wir Grundlagenforschung, die dem gesamten Berufsstand nutzt und nicht zielgerichtet auf bestimmte Konzepte oder Produkte ausgerichtet ist.
Diese Forschung sollte an einem unabhängigen Institut durchgeführt werden, so wie es das Konzept des Bildungsnetzwerks vorsieht. Nur durch eine solche Forschung kann der Wettbewerbsvorsprung, den der Beruf in Deutschland heute gegenüber anderen Ländern hat, auch dauerhaft erhalten bleiben.
Jürgen Stumpf
IETEC Orthopädische Einlagen GmbH Produktions KG